Mair Franz Xaver
Franz Xaver Mair wurde am 13. September 1912 in Wildpoldsried, Bergstr. 5, geboren, wo er mit seiner Ehefrau Barbara, geb. Bader, und den Kindern Sieglinde und Franz Xaver auch lebte. Franz Xaver Mair war katholisch und Straßenwärter von Beruf.
Er diente als Unteroffizier in der 2. Kompanie Infanterie Regiment 690, im Oktober 1942 umbenannt in Grenadier-Regiment 690. Das Regiment war der 337. Infanterie-Division unterstellt. Die Division wurde an die Ostfront verlegt und kam im Raum Rshew, ca. 230 km westlich von Moskau, zum Einsatz. Am 23. Juli 1943 wurde Franz Xaver Mair bei Strukowo, ca. 6 km westlich Wjasma / Russland, durch ein Infanterie-Explosionsgeschoss am linken Auge sowie durch einen Lungensteckschuss in der Brust und durch einen Durchschuss am linken Schlüsselbein schwer verwundet. Franz Xaver Mair starb noch am selben Tag gegen 4:30 Uhr auf dem Transport.
Oberstabsarzt Dr. Humpert, der Chefarzt des Hauptverbandsplatzes, berichtete in seinem Kondolenzschreiben aus Lagutka bei Jarzewo, Mittelabschnitt, ca. 70 km nordöstlich Smolensk, an die Witwe:
„Ich habe die traurige Pflicht, Ihnen mitzuteilen, dass Ihr Mann am 23. 7. 43 schwerstens durch Lungen- und Kopfschuss verwundet, auf dem Transport zum Hauptverbandplatz seinen Verletzungen erlegen ist.“
Oberleutnant und Kompanieführer Hellinger zeigte sich in seinem Kondolenzschreiben an die Witwe auch persönlich tief getroffen:
„Voll Trauer und tiefstem Schmerz habe ich heute die Pflicht, Ihnen die Nachricht vom Heldentod Ihres geliebten Mannes überbringen zu müssen. Wenn sie wüssten, wie sehr ich Ihren lieben Mann geschätzt habe, als Gruppenführer und als meinen früheren Burschen, dann dürfen Sie mir glauben, dass ich den Verlust, den Sie erleiden, einschätzen kann. Unser lieber Xaver ist uns als Gruppenführer und Ihnen als Mann und Vater unersetzbar. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass er nicht mehr bei uns ist. Über den Hergang seiner Verwundung lege ich Ihnen einen Brief seiner Kameraden bei, die bei ihm standen. Wie gerne möchte ich Ihnen die Worte schreiben, die Ihnen Trost bringen, aber dürre Worte vermögen einen solchen Schmerz nicht zu lindern. Nehmen Sie doch wenigstens die innigste Anteilnahme eines Soldatenherzens entgegen, das mit ihm alle frohen und schweren Stunden geteilt hat. Die Wege des Schicksals sind oft verworren und undurchsichtig. Aber wir werden Ihren Mann nie vergessen und wenn wir dann siegreich heimmarschieren, dann zieht er mitten unter uns ein. Als kleines Zeichen unseres Dankes für seinen fabelhaften Einsatz wurde Ihr Mann noch zum Feldwebel befördert.“
Der in dem Brief genannte Kamerad schrieb an Franz Xaver Mairs Witwe:
„Es ist mir ein tiefes Bedürfnis als Gruppenkamerad Ihnen die Ereignisse zu schildern, die zum Heldentod Ihres Mannes geführt haben. Gerade als wir beim Morgengrauen unsere Stellung verlassen wollten, um in unseren Bunker zu gehen, brach in einer Nachbargruppe ein feindlicher Stoßtrupp ein. Unsere Gruppe eilte sofort dorthin, um bei der Vernichtung des Feindes mitzuhelfen. Unsere Hilfe war aber nicht mehr nötig, da der Feind schon abgedrängt war. Als wir so im Graben standen, explodierte vor uns am Grabenrand ein Explosionsgeschoß, von dessen Splittern Ihr lieber Mann an der Brust sowie am linken Auge getroffen wurde. Er sagte noch, ich bin verwundet, sank dann um und verlor das Bewusstsein. Auf dem Transport ins Lazarett verschied er. Gleich nach der Verwundung wurde Ihr Mann am vorgeschobenen Verbandplatz vom Truppenarzt verbunden.“
Franz Xaver Mair wurde noch am 23. Juli 1943 auf dem Heldenfriedhof Lagutka bei Dorogobusch / Stadt, 500 m südostwärts Nikitino begraben. Dorogobusch liegt ca. 70 km südöstlich Jarzewo.
Franz Xaver Mair starb mit 30 Jahren.