Johann Rieder wurde am 12. September 1915 in Chur / Schweiz geboren. Bei seiner Einberufung wohnte er in Wildpoldsried, Schnaitweg 93, wo er bei dem Bauern Balthasar Einsiedler als Melker beschäftigt war. Seine Mutter, Theresia Rieder, geb. Donaumüller, aus Aich bei Fürstenfeldbruck, war zum Zeitpunkt seiner Geburt noch unverheiratet und ist bereits 1922 in der Schweiz verstorben. Der Vater war Johann Riederer.

Johann Rieder diente zunächst als Schütze in der 1. Kompanie Infanterie Regiment 316, später als Gefreiter in der 3. Kompanie Grenadier Regiment 61. Im Sommer 1941 laborierte er an einem Magengeschwür. Unter anderem wurde er im Kriegslazarett Norderney, im Reservelazarett Cottbus sowie im Reservelazarett Berlinehren behandelt. Am 15. August 1941 kehrte er zur Truppe zurück. Seine Einheit lag seit dem Winter 1941 / 42 in der „Gshatsk-Stellung“. Gshatsk, heute Gagarin, ist eine Kleinstadt in Russland, ca. 180 km westlich Moskau. Am 3. März 1943 begann der Rückzug in die „Büffelstellung“, ca. 150 km weiter südwestlich.

Das Regiment wurde aus der Front genommen und bei Jelnja auf Züge nach Orel, russisch: Orjol, ca. 370 km südlich Moskau, verladen. Nachdem es im neuen Einsatzgebiet zu einem russischen Einbruch gekommen war, wurden die ankommenden Verbände sofort nach dem Ausladen an die Front geworfen. Am 18. März 1943 wurde Johann Rieder auf der Höhe nördlich Tschern, ca. 85 km nordöstlich Orjol, durch ein Infanteriegeschoss am Bauch schwer verwundet. Er starb am 19. März 1943 auf dem Hauptverbandsplatz Kromy südwestlich Orel. Kromy liegt ca. 30 km südwestlich der Rollbahn Orel – Kursk. Als Rollbahn wurden wichtige Fernverkehrsstraßen bezeichnet, auf denen der Vormarsch der Wehrmacht nach Russland hinein von statten ging. Johann Rieder wurde auf dem Ehrenfriedhof Kromy begraben.

Er starb mit 27 Jahren.