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Anwander Alois

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Alois Anwander wurde am 13. Juni 1925 in Wildpoldsried, Salzstr. 3, geboren. Seine Eltern, Schmiedemeister Alois Anwander und seine Frau Josepha, geb. Weixler, bauten 1933 an der Salzstr. 4 eine neue Schmiede, wo sie auch wohnten.

 

Alois Anwander war Huf- und Wagenschmied und arbeitete in der Schmiede seines Vaters. Das Anheben der Hufe beim Beschlagen der Pferde erforderte viel Kraft, weshalb er vom Militär zunächst zurückgestellt war. Allerdings war er deswegen vielen Sticheleien ausgesetzt, weshalb er sich Ende 1943 freiwillig meldete.

 

Alois Anwander jun. diente zuerst in Grenoble / Frankreich. Zur Beerdigung seiner Schwester, die Ende 1943 starb, durfte er nach Hause. Am 12. Januar 1944 ging es zurück nach München in die Kaserne. Von dort wurde er zu Ostfront abkommandiert.

 

Zuletzt diente Alois Anwander als Gefreiter in der 1. Kompanie des Panzerzerstörer-Bataillons 474.  Das Bataillon meldete sich zuletzt im Dezember 1944 aus Wegrzynowo, 100 km nördlich Warschau / Polen.

Angehörige berichten, dass die Einheit von Alois Anwander im Januar 1945 in Ostpreußen um Königsberg eingesetzt war. Am 19. und 20. Februar 1945 hätte eine Verbindung zwischen Königsberg und der Samlandfront erkämpft werden können, wodurch tausende Flüchtlinge zur Schiffsverladung nach Pillau gelangt seien. Pillau, heute Batijsk, war ein Vorhafen von Königsberg, heute Kaliningrad. Vom 6. bis 9. April wurde um Königsberg gekämpft. Pillau fiel in sowjetische Hand.

 

Die Kämpfe dauerten bis zum 25. April. Wenige Soldaten, unter ihnen Alois Anwander, schafften es, mit Booten und Flößen auf die Halbinsel Hela, polnisch Hel, auf der westlichen Seite der Danziger Bucht. Am 27. April gelang zwei Soldaten aus dem Nachbarort Leiterberg die Flucht per Schiff nach Norwegen. Alois Anwander habe nicht den Mut besessen zu desertieren und geriet auf Hela in sowjetische Gefangenschaft.

 

Es wird berichtet, dass Alois Anwander noch in Minsk / Belarus (Weißrussland) in Gefangenschaft gesehen wurde. Er habe sich in der Gefangenschaft als Schmied gemeldet. Sein Schicksal ist ungeklärt. Die Eltern hofften bis zuletzt auf seine Heimkehr oder wenigstens eine Nachricht. Die Mutter stellte noch lange Jahre jeden Abend eine Kerze ans Fenster.

 

Zum Zeitpunkt der letzten Nachricht war Alois Anwander 19 Jahre alt.

Krieger- und Soldatenkameradschaft Wildpoldsried

 

1. Vorstand: Willi Schlecht

2. Vorstand: Guido Eberle

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