Adelbert Reiter wurde am 1. Juni 1918 in Wildpoldsried, Meggenried 57, geboren, wo er bei seinen Eltern, Josef und Barbara Reiter, geb. Einsiedler, wohnte. Adelbert Reiter war Bauernsohn und noch ledig. Er ist ein Bruder des ebenfalls im Krieg gestorbenen Sebastian Reiter.

Adelbert Reiter diente als Gefreiter in der Kompanie 1d Infanterie Regiment 315. Das Infanterie-Regiment 315 nahm als Teil der 167. Infanterie-Division am Russlandfeldzug teil. Adelbert Reiter ist am 22. November 1941 bei Yasenok-Werchny / Belarus (Weißrussland) an Lungenentzündung gestorben.

Kompanieführer Leutnant Messerschmidt unterzeichnete sein Kondolenzschreiben an Adelbert Reiters Vater mit „Pg. Messerschmidt“. Pg. bedeutet Parteigenosse, also Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter Partei (NSDAP).

Er schrieb: „Sehr geehrter Herr Reiter!

Ich erfülle die traurige Pflicht, Ihnen mitzuteilen, dass Ihr lieber Sohn Adelbert an einer schweren Lungenentzündung verstorben ist. Er wurde von Kameraden in Jassenok-Merchnig zur Ruhe gebettet. Die ganze Kompanie betrauert mit mir den Tod ihres lieben und braven Kameraden Adelbert und bittet Sie unserer herzlichen Anteilnahme gewiss zu sein. Es ist mir ein Bedürfnis Ihnen mitzuteilen, dass Adelbert ein ruhiger und zuverlässiger Soldat war und in all den schweren Tagen seit Beginn des Ostfeldzuges seine äußerste Pflicht erfüllt hat.“

Leutnant Messerschmidt würdigte in seinem Kondolenzschreiben auch Adelbert Reiters Beitrag zur Rettung des Deutschen Reiches:

„Ihr Sohn ist zwar nicht unmittelbar auf dem Schlachtfeld gefallen, doch auch er hat sein Leben im heroischen Ringen gegen den Bolschewismus hingegeben und damit am großen Befreiungskrieg des deutschen Volkes mitgeholfen. Welche gigantischen Vorbereitungen zum Überfall auf unser herrliches Vaterland durch den Bolschewismus getroffen waren, konnten wir Soldaten an der Ostfront wohl am besten mit den eigenen Augen sehen.

Der weltgeschichtliche Entschluss des Führers, die bolschewistische Brandfackel auszulöschen und die rote Armee zu zerschlagen, haben somit verhindert, dass unsere liebe deutsche Heimat vor einer unvorstellbaren Zerstörung gerettet worden ist.“

Adelbert Reiter wurde in Yasenok-Werchny begraben. Die Ortschaft Yasenok liegt im Süden von Belarus (Weißrussland), dicht an der Grenze zur Ukraine.

Adelbert Reiter starb mit 23 Jahren.