Josef Eigstler wurde am 1. April 1902 in Wildpoldsried, Marktoberdorfer Str. 22, geboren, wo er auch wohnte. Seine Eltern waren Thomas und Rosalia Eigstler, geb. Gschwend. Josef Eigstler war katholisch und von Beruf Wagner. Mit seiner Ehefrau Karoline, geb. Spiegel, hatte er fünf Kinder: Hildegard, Richard, Michael, Maria und Josef. Sein Bruder Thomas starb ebenfalls im Krieg.

Josef Eigstler diente als Unteroffizier in der 3. Kompanie Nachschub Bataillon 742 (K) 57 im Stab II Infanterie Regiment 91. Das Nachschub-Bataillon 742 wurde 1943 im Westen aufgestellt. Das Bataillon bestand aus einer deutschen und fünf Kriegsgefangenen-Kompanien. Die Einheit wurde unter der 1. Armee in Frankreich am Atlantik eingesetzt. Im Sommer 1944 wurde sie vernichtet. Seit September 1944 wurde Josef Eigstler in Frankreich vermisst. Am 22. Februar 1946 erkundigte sich seine Ehefrau Karolina beim Roten Kreuz nach dem Schicksal ihres Mannes, woraufhin dem Bürgermeister von Wildpoldsried Todestag, -ort und -umstände mit der Bitte um Weiterleitung der traurigen Nachricht an seine Angehörigen mitgeteilt wurden. Tatsächlich war Josef Eigstler am 10. September 1944 in Gefangenschaft geraten und ins Gefangenenlager Autun, ca. 90 km südwestlich Dijon / Frankreich gebracht worden.

Josef Eigstler starb am 22. Oktober 1945 im Hospital Bonaparte von Auxonne an Kachexie, krankhafter, sehr starker Abmagerung, sowie schlechtem Allgemeinzustand. Pfarrer Schmid vermerkte im Sterberegister der Pfarrgemeinde Hungertyphus als Todesursache. Auxonne ist eine Kleinstadt ca. 35 km südöstlich Dijon / Frankreich. Eine eidesstattliche Erklärung eines Kameraden aus dem Jahr 1945 bestätigte seinen Tod, nannte als Todestag jedoch den 26. Oktober.

Josef Eigstler wurde in dem für Deutsche reservierten Block des Friedhofs Auxonne beigesetzt. Er starb mit 43 Jahren.